Von: Susanne Dahlem

Was hat ein Schnuller mit einem Drachenbootrennen zu tun?

 Eine schwierige Frage! Die Antwort lautet bei diesem Rennen:

Starten oder als „Kindergarten“ in die Ecke gestellt zu werden.

Das Rennen in Merzig stand nämlich zunächst unter keinem guten Stern.

Wir sollten ursprünglich eingequetscht zwischen zwei weiteren Damenbooten das 7 Kilometer lange Rennen antreten. Da das unser erstes Langstreckenrennen unter Wettbewerbsbedingungen war, wollten wir dieses Risiko nicht eingehen..

Also, was tun? Bei den Organisatoren protestieren! Das taten wir denn auch, wurden mit Unmut als „Kindergarten“ tituliert, doch am Ende wurde unser Wunsch erfüllt: wir bekamen gleiche Startbedingungen.

Die 3 Damenboote durften schließlich im 10-Sekunden-Abstand hintereinander starten.

—–> Anmerkung: Das hatte zur Folge, dass einige andere Mannschaften forderten, dass im nächsten Jahr alle Boote im 10-Sekunden-Takt auf die Strecke geschickt werden sollen, um Kollisionen zu vermeiden. Diese gab es nämlich auch in diesem Jahr wieder.

Und, um unserem Ruf gerecht zu werden, haben wir als „Kindergarten“ unsere Schnuller umgehängt, die uns zusätzlich „beflügelten“. Zucker im Schnuller ist nämlich ein natürliches Doping!

Das Ganze hat sich gelohnt: Wir schafften es aus dem Stand als zweite ins Ziel und hatten auf die Sieger, die Saarnixen aus Burbach, gerade mal 35 Sekunden Rückstand.

—–> Die Nixen waren in diesem Jahr schon den Halbmarathon in Oberhausen gefahren, hatten letztes Jahr die 9 km in Bern und bereits die 7 km in Merzig gefahren. Als Langstreckenneuling ist das für uns eine Klasseleistung.

Unsere Zeit: 40 Minuten und 53 Sekunden.

Am Ende hatten wir sogar noch soviel Körner, einen ordentlichen Spurt hinzulegen!

Das hat uns gezeigt, dass beim nächsten mal noch mehr drin ist. Denn so eine lange Strecke muss erst einmal strategisch eingeteilt werden.

—–> Wenn wir dann noch mit technischen Raffinessen wie Paddeldrehen bei Gegenwind arbeiten, sind wir noch ernster zu nehmende Konkurrenz.

Bei uns hat jedenfalls niemand schlapp gemacht, alle haben bis auf den letzten Meter gekämpft. Dabei können 7 Kilometer ganz schön lang sein, vor allem dann, wenn man gegen den Wind und die Strömung anpaddeln muss. Manchmal hatten wir sogar den Eindruck, wir kämen kaum von der Stelle und die Stangen für die Wende seien ewig weit weg.

Am Ende motivierte uns ein schnödes „Männerboot“, das uns im letzen Drittel attackierte. Die Herren der Schöpfung wollten wir aber nicht vorbeilassen. Man braucht nur ein ordentliches „Feindbild“, um zu siegen.

Das nächste Rennen kann kommen! Wir sind bereit!