Die starken Frauen aus dem Saarland: Luisa Buerner (Merzig), Franziska Granzow (Saarbrücken) und Sophie Staudt (Saarbrücken).

Drei Kanu-Slalom-Wettbewerbe standen am ersten September-Wochenende am Saarwehr in Grosbliederstroff/ Kleinblittersdorf auf dem Programm: Die Offene Kanu-Slalom-Meisterschaft mit über 80 Slalomspezialisten aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und dem benachbarten Lothringen sowie die neue olympische Disziplin Kanu-Slalom extrem gingen am Samstag über die Bühne. Am Sonntag folgte die französische Departementsmeisterschaft mit sieben Vereinen aus Moselle. Obwohl die niedrigen Wasserstände an der Saar im Sommer keine allzu guten Trainingsbedingungen zuließen, konnten sich die Ergebnisse im Kajak 1 und Canadier 1 der verschiedenen Altersklassen sehen lassen.

Im klassischen Slalom ließen die Favoritinnen nichts anbrennen: Die Slalom-Spezialistin Franziska Granzow vom SKC Saarbrücker Kanu-Club verteidigte in der Damen-Leistungsklasse im Kajak 1 souverän ihren Saarlandmeistertitel vor Luisa Bürner vom KCM Merzig und Sophie Staudt vom SKC. Im Canadier 1 gewann Louisa Bürner vor den beiden Saarbrücker Starterinnen Staudt und Granzow.
Bürner, Granzow, Staudt hieß auch die Reihenfolge beim abendlichen Kanu-Slalom extrem.
Noah Spratte aus Merzig gewann bei den Schülern A im Canadier 1. Den Saarlandmeistertitel bei der männlichen Jugend im Kajak 1 sicherte sich Victor Scheffzek, der für Saarbrücken an den Start ging. Nils Jakobs vom KC Merzig war im Kajak 1 der männlichen Junioren bester Saarländer. Bei den Jüngsten ab sechs Jahren in der Klasse männliche Schüler C holte sich Dawid Lohmann aus Saarbrücken den Saarlandmeistertitel im Kajak 1.
Auch die Mannschaften im Team mit jeweils drei Kanuten zeigten am Nachmittag ihre ganze Klasse: Die Herrenmannschaft im Kajak 1 mit Blees, Lohmann, Seyler wurde Saarlandmeister; bei den Junioren sicherte sich das Team Jakobs, Adler, Scheffzek den Titel. Bei den Damen siegte erwartungsgemäß sowohl im Canadier 1 als auch im Kajak 1 das Team Granzow, Bürner, Staudt.

Kanu-Slalom extrem im Trend
Das Highlight des Tages war am späten Nachmittag der Wettbewerb Kanu-Slalom extrem: Während beim „klassischen“ Kanu-Slalom in zwei Läufen ca. 20 Tore möglichst ohne Stangenberührung schnellstmöglich durchfahren werden müssen, sind die Regeln beim Slalom Extrem andere. Von einer Rampe starten vier Kanuten in einem Wildwasserboot gleichzeitig, von denen sich immer die beiden ersten für die nächste Runde im K.O.-System qualifizieren. Die vorgegebene Strecke wird mit großen Barken abgesteckt, eine Eskimorolle gehört zum Pflichtprogramm, schieben Boot an Boot ist erlaubt, um sich eine bessere Ausgangsposition zu ergattern. Die Startreihenfolge wird zuvor in der Qualifikation ermittelt. Diese ganz im Trend liegende Disziplin im Kanusport, die 2024 bei den Olympischen Spielen in Paris erstmalig dabei ist, spricht vor allem junge Menschen an und kombiniert Technik, Disziplin und Spaß. Zudem ist sie für Zuschauer attraktiv, da von vier Fahrern immer nur die beiden besten weiterkommen.
Gewonnen hat den Wettbewerb bei den Herren Daniel Hoffeld aus Merzig vor Christian Rehberg aus Bad Kreuznach, Thomas Tessier vom Val de Sarre und Nils Jakobs aus Merzig.

Veranstalter der Offenen Saarlandmeisterschaften ist der Saarländische Kanu-Bund e. V.; organisiert werden alle Wettbewerbe vom SKC Saarbrücker Kanu-Club e. V. und dem französischen Partnerverein Val de Sarre aus Grosbliederstroff. Beide Vereine kooperieren bereits seit vielen Jahren und organisieren Veranstaltungen und Meisterschaften grenzüberschreitend gemeinsam. So sind beispielsweise die Kanuten der Leistungsklasse in beiden Vereinen und damit in Frankreich und Deutschland startberechtigt. Auch die Gemeinde Grosbliederstroff hilft seit vielen Jahren den beiden ausrichtenden Vereinen in der Logistik, Infrastruktur sowie mit Übernachtungsmöglichkeiten