Von: Daniel Riedmüller

Es ist Mitte November und das Jahr ist schon fast vorbei. Doch ist es nicht so, dass das Jahr so mir nichts dir nichts verstreich, ohne dass man paddeln war. Ganz im Gegenteil. Schon am ersten Januarwochenende waren die Bäche des Schwarzwaldes außergewöhnlich voll und so kam ich in den Genuss, das erste Mal auf der Mittleren Murg zu paddeln. Und das auch noch bei richtig viel Wasser . Die Untere Murg wurde auch noch mit dem Spielboot mitgenommen und anschließend gab es noch eine kleine Park´n Hulk Session am Geroldsauer Wasserfall, welchen ich ebenfalls zuvor noch nicht befahren hatte.

Doch mangels Schnee was das auch schon alles was der Schwarzwald letzten Winter so her gab. Was folgt ist eine Lange Zeit der Abstinenz. Lediglich zwei Besuche am Wiesenwehr. Bis dann Ende März ein Teamtraining in Plattling, bei einem Traumpegel für dieses Frühjahr von 170cm, den Startschuss für eine fast ununterbrochene Folge von Paddelwochenenden gab. Anfang April gab es noch einen Besuch in Carnay, bevor das Spielboot dann für eine Weile in der Garage liegen gelassen wurde. Denn das zweite Aprilwochenende galt dem einpaddeln für Korsika, welches im Tessin stattfand. Auf der Moesa angefangen, ging es weiter zu meiner Ersten Fahrt auf der Verzasca und der Melezza. So eingefahren, konnte es dann das Wochenende drauf direkt für zwei Wochen nach Korsika gehen. Aber auch die Insel der Schönheit, hat schon kräftigere Winter erlebt und so fielen die Wasserstände dort auch aus. Was uns aber nicht vom paddeln abhalten konnte. Nur die Auswahl der Flüsse war eben begrenzt. Für das erste Mal auf Korsika aber doch ausreichend. Gefahren sind wir die 2. Und 3. Etappe des Taravo, Rizzanese, die Défilé de Strette und die untere Schlucht des Fium Orbo, den Golo, die Untere Schlucht des Tavigiano und den Codi. Das Wochenende nach Korsika galt den Abschlussprüfungen. Aber von diesen ist es auch direkt ins Ötztal gegangen. Hier hatte man bei einem Pegel von 200cm auf der Mittleren Ötz mal wieder richtig Wasser unter dem Boot. Der Pegel stieg über Nacht und so wurde bei 210cm die letzte Stufe der Wellerbrücke, die untere Venter und die obere Ötz gefahren. Das Wasser steigt nochmals und so wagen wir uns bei kappen 220cm nochmals auf die Mittlere Ötz und stoßen dabei an unsere Grenzen. Anschließend auf der Köfelser Strecke könnte man den Puls dann wieder runter bringen. Am darauf folgenden Wochenende wurde dann seit einer gefühlten Ewigkeit zum Grazrodeo mal wieder das Spielboot ausgepackt. „Mann ist das klein und leicht“. Für das Halbfinale hat es zwar nicht gereicht doch alle vor mir hatten mindestens 30 Spielboottage mehr als ich in diesem Jahr. Und so geht es das Wochenende darauf wieder ins Wildwasserboot. Von super Wasserstand auf der Landquart direkt bei Regen im Tal und Schnee auf den Bergen (ende Mai) ins Engadin weiter. Doch hier ist der Inn soo voll, dass wir uns für eine Down River Spielbootsession auf der Soulser Stecke entscheiden. Schnell was essen und wieder über den Pass zum Glenner wo wir für den nächsten Tag verabredet sind. Naja daraus wurde nichts da aus dem leichte Schneefall am Pass mittlerweile eine 10cm dicke Schneedecke geworden ist welche uns keine andere Wahl als die Autoverladung am nächsten Morgen ließ. Dennoch rechtzeitig wurde am nächsten Tag der Glenner, welchen ich auch noch nicht kannte, befahren. Sonntags passte dann seit langem mal wieder der Wasserstand der Reuss für die Welle in Bremgarten. So änderten wir kurzerhand die Rute nach Hause und Trainierten mal wieder die Wellentricks.

Christi Himmelfahrt fuhren wir dann wie im Vorjahr nach Lienz. Idealer Ausgangspunkt zum Wildwasser- und Spielbootfahren. So wurde Donnerstag zehn Kilometer der Isel mit dem Spielboot befahren und Anschließend in Lienz an der Drauwalze für das Dolomitenrodeo trainiert. Freitags ging es dann mit dem Creecker ins Defereggen Tal angefangen auf der Standartstrecke des Defereggenbachs. Direkt im Anschluss folgten dann die Tunnel und die Galeriestrecke, schwerer aber dennoch sehr fair. Zum Abschluss des Tages ging es dann noch auf die Wasserfallstrecke, welche von den einheimische zu Recht „Little Norway“ genannt wird. Herrliches Wildwasser mit zwei Wasserfällen 5 und 7 Meter hoch.

Die Lehrzeit geht auf das Ende zu und der Urlaub muss abgebaut werden. Das braucht man mir als Paddler nicht zweimal sagen. Also habe ich zwei Wochen über Pfingsten. Aus der ersten Woche folgt eine Statistik, welche viel Paddeln aber auch viel Autofahren zeigt. 3mal die Teufelsschlucht bei Lofer, 5mal die Lammeröfen, 1mal die Salzachöfen, 3mal den Untertalbach , 1mal das Gesäuse auf der Enz, den Srumboding Wasserfall auf der Steyr, die Koppendraun, die Imsterschlucht, 2mal den Pitzbach, 1mal die untere Venter und obere Ötz bei Sommerwasserstand (viel Wasser), die Tiefenbachklamm und die Kaiserklamm an der Brandenbergerache und eine Bafahrung der oberen Auerklamm, welche eigentlich eine Canyoning Tour ist. Die zweite Woche hingegen verbrachte ich als Zuschauer in Plattling bei der Kanufreestyle WM war aber dennoch jeden Tag selbst auch auf dem Wasser.

Die Arbeit Ruft. Die Lehrzeit ist zu Ende und so müssen die Boote das ein oder andre Wochenende im Sommer mal zu Hause Bleiben. Bei einem erneuten Wochenende im Engadin passte dann erstmals der Wasserstand, dass ich auf dem Inn erstmals nach der Giasun strecke auch direkt die Ardezer strecke weiter fahren konnte. Herrliches Wildwasser mir der Kernstelle dem Bockschlitz welchen wir dank super Team und etlichen Sicherungsposten auch befahren konnten. Unterhalb am Himmelskucker wurde dann im Rahmen der Verfechtertage noch der „Style the line“ Contest ausgetragen, bei welchem es eine Menge Super sauberen Linien mit sehr viel Style zu sehen gab. Am ersten Augst Wochenende wurden dann mittels Spielboot und Big Air Rampe, nochmal die Lufträume in Saarbrücken unsicher gemacht. Da das fliegen so schön war und der Pegel in Bremgarten mit 145m^3/s auch mal wieder nahezu perfekt ist geht es auch Mitte August mal wieder ein ganzes Wochenende schön geschmeidig Wellenreiten. Im September dann ein Wochenende in München welches Samstags super mit ner schönen Session am Plug im Englischen Garten startete und Sonntags mit miesem Wetter beim Rodeo an der Floßlände endete. Das schlechte Wetter war wohl eher eine Ausnahme, denn die Nächsten Wochenenden Ließ sich nur die Sonne sehen. Und so Wurde beim diesjährigen Rissbachfliegen vom AKC auch meine erste Fahrt durch die Klamm von der Sonne belächelt, woraufhin ich bei der zweiten und dritte Fahrt am Ende auch lächeln konnte 😉 und zum Abschluss noch eine gemütliche fahrt oberhalb der Klamm genießen durfte.

Schon ist es wieder Oktober und die Paddelpilger machten sich auf ins Ötztal. Auch ich folgte dem Ruf der SicklineWM, sparte mir aber das Startgeld und nahm an dieser nur als Zuschauer Teil. Zu dem Standard Programm des Ötztals von Unterer Venter, Oberer und Mittlerer Ötz kam an dem Wochenende aber noch meine erste Fahrt der Unteren Wellerbrücke welche aber noch fernab der 56 Sekunden von Sam Sutten war ;).

So komm ich Mitte November auf 78 Paddeltage, bin eine Menge neue Bäche gepaddelt und habe mich beim Wildwasserfahren ziemlich an das „Leben an der Abrisskante“ gewöhnt.

Mittlerweile sind die Temperaturen ziemlich frisch geworden, so sind die Tickets für den nächsten Kajak Trip schon gebucht und im Dezember geht’s für mich das erste Mal zum Wildwasserfahren auf Bäche welche ihren Ursprung nicht in den Alpen Finden. Nach Chile, wo ich innerhalb 3 ½ Wochen hoffentlich viele neue Bäche kennen lernen werde.